Geschichte

Die Gründung
Im Winter 1947, am 30. Januar, treffen sich Ernst Hubschmied, Rudolf Weber, Werner Zwahlen, Viktor Hotz, Hans Schumacher, Hans Steinmann, Willy Etter und Robert Gugger zur Gründung eines Fussballclubs. Der Gründungsantrag wird einstimmig angenommen.

Nachdem der Aktuar, vom Präsidenten beauftragt, beim Schweizerischen Fussball- und Athletikverband in Neuenburg vorgesprochen und Fragen zu den Statuten und allgemeinen Bedingungen geklärt hat, wird der FC Ins am 6. September 1947 in den Seeländischen Fussballverband aufgenommen.

Die ersten Jahre
Im April 1948 wird ein zentrales Problem gelöst: nach langen Diskussionen und vielen verschiedenen Vorschlägen (Witzwil, Leuschelz, Vinelzfeld) kann beim Schützenhaus für 680 Franken Jahreszins ein Terrain gemietet werden.

Rasch gewinnt der junge Verein an Grösse. Am 15. Juli 1948 begrüsst der Präsident Edwin Greub 30 Mitglieder zur Hauptversammlung. Nach nur einem Jahr betreibt der FC Ins bereits drei Mannschaften; zwei mit Aktivspielern und eine mit Junioren. Auch die Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Schon in der ersten Saison belegt die “A-Mannschaft” mit 25 Punkten aus 16 Spielen den 2. Rang. Die “B-Mannschaft” hat in den 16 Spielen immerhin 7 Punkte errungen.

Bei den Junioren tauchen allerdings schon bald Probleme auf. Es fehlt an einem Juniorenverantwortlichen und vor allem an jungen Inser Spielern. Zur Lösung des zweiten Problems anerbietet Edi Garo, er wolle “aus Tschugg einen Sack voll mitbringen.” Trotzdem sieht sich der Verein 1949 gezwungen, die Juniorenbewegung aufzugeben, “da von Seiten der Schulbehörde, wie von Seiten des Pfarrers unter verschiedenen Malen Reklamationen eingegangen sind.”

Was bei den Junioren schief läuft, kommt dafür bei den Senioren gut: drei Tage nach der Gründung einer Seniorengruppe am 12. Januar 1952 wird die Mannschaft einstimmig in den Verein aufgenommen.

Licht und Schatten
Am 10. November 1949 wird eine Kommission eingesetzt, die sich um die Platzbeleuchtung kümmern soll. Dafür erhält sie einen Kredit von 2000(!) Franken. Dank der ausgezeichneten Arbeit dieser Kommission ist bereits ab dem 17. Februar 1950 ein regelmässiges Abendtraining bei guten Lichtverhältnissen möglich.

Der erste Trainer des FC Ins wird am 15. Juli 1948 verpflichtet, er heisst Thomet und kommt vom FC Biel. Als dessen Nachfolger engagiert man Fredy Krähenbühl aus Lyss, zunächst für 10 Abende. Er erhält 10 Franken Entschädigung pro Trainingseinheit. Nach diesen 10 Abenden wird der Vertrag auf unbestimmte Zeit verlängert.

Der Trainingsfleiss lässt allerdings zu wünschen übrig. “Es ist bedauerlich, dass immer nur einige wenige daran (am Training) teilnehmen und dazu fast immer die gleichen. Es ist schade, einen Trainer zu engagieren und schade für`s Licht.” Es wird beschlossen, das Fernbleiben vom Training mit einer Busse von 50 Rappen zu belegen.

Das liebe Geld
Häufig wird im FC Ins über Geld gesprochen. So beschliesst man einmal, dass die Spieler Reisespesen bis 2 Franken selbst berappen müssen. Ein anderes Mal entscheidet der Vorstand, dass kranke Spieler oder solche, die im Militärdienst weilen, den Monatsbeitrag nicht entrichten müssen, “was ja nichts weiter als recht ist.”

Bei einem Spiel gegen Büren wird ein Spieler verletzt. Die Arztrechnung beträgt 15 Franken. Der Verein übernimmt grosszügigerweise die Hälfte.

Einem anderen Spieler kommt bei einem Spiel gegen Ipsach das Portemonnaie abhanden. Die Kameraden machen danach eine Sammlung für den Geschädigten, finden dann aber, 20 Franken seien genug für ihn und legen den Überschuss in die Vereinskasse.

Probleme
Da der Pachtzins immer tiefere Löcher in die Vereinskasse reisst, kommen Bestrebungen in Gang, einen Platz zu kaufen. Am 5. August 1953 genehmigt die Hauptversammlung einen Kaufvertrag vom 31. Juli 1953. Darin kauft der FC Ins Charlotte Quinche (Enkelin Albert Ankers) zwei Grundstücke von insgesamt 9077m2 ab. Der Kaufpreis beträgt 8000 Franken.

Doch trotz dieser erfreulichen Entwicklung gerät der FC Ins in eine Krise. An der Hauptversammlung von 1961 werden noch 11 Personen gezählt, in den folgenden Jahren werden nicht einmal mehr Protokolle verfasst. Erst 1966 zeichnet sich ein Neuanfang ab. Mit Ausnahme des Vizepräsidenten werden alle Vorstandsposten neu besetzt. Erstaunlich ist hingegen, dass diese doch denkwürdige Versammlung, welche um 20.30 Uhr begonnen hat, laut Protokoll “ohne nennenswerte Diskussionen” um 23.00 Uhr geschlossen wird.

Jubiläum, Ankercup und Aufstieg
Schon bald ist der Verein 25 Jahre alt und feiert sein Jubiläum mit einem Freundschaftsspiel zwischen Neuchatel Xamax und dem FC Grenchen. Den Anstoss führt niemand Geringeres aus als der Ski-Olympiasieger und Weltmeister Bernhard Russi.

Es bleibt übrigens nicht bei diesen zwei nationalen Grössen des Fussballs, die auf der Rötschmatte ihr Stelldichein geben. Von 1973 bis 1986 organisiert der FC Ins den Albert-Anker-Cup, ein Saisonvorbereitungsturnier, bei welchem Mannschaften wie Borussia Dortmund, Lausanne-Sports oder die Berner Young Boys verpflichtet werden.

Im nächsten Jahr macht sich der Verein dann noch ein zweites, etwas verspätetes Geburtstagsgeschenk. Den Akteuren der ersten Mannschaft gelingt der vielumjubelte Aufstieg in die 3. Liga. Doch trotz grosser Aufstiegseuphorie und neuem Trainer gelingt der Ligaerhalt nicht. 1976 gelingt der Wiederaufstieg und man kann sich zwei Saisons lang im Mittelfeld halten, bis 1978/79 wieder Probleme auftauchen. Ende der Vorrunde hat die Mannschaft gerade mal 4 Zähler auf dem Konto. Der Grund wird bei einem fehlenden Topskorer erkannt, welcher mittels Inserat in der Fachzeitung Sport und im Bieler Tagblatt gefunden werden will. Trotz diesen Bemühungen und dem Zurückholen von Walter Garo von Neuchatel Xamax kann der Abstieg nicht verhindert werden. Nach vier weiteren Jahren in der 4. Liga gelingt 1983 endlich erneut der Aufstieg.

1.,2.und 3.
In den Jahren der Konstanz, die nun in der ersten Mannschaft folgen, findet auch die zweite Mannschaft immer mehr Zuspruch. Der Trainer kann schon mal dreissig Akteure im Training der 4. Liga-Mannschaft begrüssen. Da diverse Spieler aber Sonntag für Sonntag zum Zusehen gezwungen sind, beschliesst man im November 1990, eine dritte Mannschaft zu melden. Diese trainiert zwar wie bisher mit der zweiten Mannschaft, spielt aber die Rückrunde in der 5. Liga der Berner Gruppe mit. In dieser Zeit kommt es zu etlichen Kuriositäten. So spielen mehr als einmal Vater und Sohn in einem Team; ein aus Ersatzbank-Frust zum FC Ins zurückgekehrter Erstliga-Spieler überbrückt die Zeit zum neuerlichen Vereinswechsel in der 5. Liga und gegen Aarberg wird einmal eine 10:1 Schlappe eingefahren – was den Trainer leicht erzürnt (die Spuren des Straftrainings sollen laut gut unterrichteter Quellen noch immer zu sehen sein…). Die dritte Mannschaft wird, da die Flut der neuen und der Trainingsfleiss der gestandenen Akteuren stark nachlässt, nach zwei weiteren Saisons wieder zurückgezogen.

50-jähriges Jubiläum
Auch nach fünfzig ereignisreichen Jahren ist der Verein noch nicht müde und zelebriert sein Jubiläum, wie es sich für einen 50-Jährigen gehört. Drei Tage lang wird der Fussballclub gefeiert und gewürdigt. An Freitag- und Samstagabend macht die Tanzgruppe “Sommerwind” Stimmung. Am Samstagnachmittag findet ein Spiel zwischen einem Team bestehend aus Inser-Alt-Internationalen und einem mit richtigen Internationalen bestückten Prominententeam (u.a. Barberis, Schällibaum, Brigger) statt. Am Sonntagmorgen schliesslich folgt der offizielle Festakt. Hier bleibt die Komikertruppe Flügzüg denen, die sie nicht verschlafen haben, in bester Erinnerung.

Gegenwart und Zukunft.
Aber auch dies ist mittlerweile schon eine Weile her. In der Zwischenzeit ist die erste Mannschaft seit 25 Jahren (!) ohne Unterbruch in der 3. Liga. Einmal wurde der Ligaerhalt erst im letzten Spiel gesichert, ein andermal verpasste man die Aufstiegsspiele nur ganz knapp. Und auch die zweite Mannschaft hat nach Jahren als Liftmannschaft zwischen 4. und 5. Liga ihren Platz in der 4. Liga (vorerst?) wieder gefunden.

Aber es bleibt noch viel zu tun, nicht nur auf dem Platz. Viele Aktivitäten sind geplant. Turniere und Spiele müssen organisiert und durchgeführt werden, die Beach Party ist mittlerweile zu einem festen Bestandteil des Vereinslebens geworden und last but not least steht ein neues Garderobe- und Buvetteprojekt an. Damit der FC Ins auch in Zukunft viele sportliche und kuriose Geschichten schreibt. Oder wussten sie zum Beispiel, dass:

– im Jahre 1947 die Spielfeldlinien noch mit Sägemehl gezogen wurden?
– im selben Jahr ein Spiel verschoben werden musste, weil wegen des Feldschiessens zu wenige Spieler anwesend waren?
der Verein 1948 eine Maikäferaktion durchgeführt hat?
– am 25. Juli 1975 Neuchatel Xamax gegen Borussia Dortmund vor 1500 Zuschauern den 3. Albert-Anker-Cup gewann?
Herr Gilbert Faccinetti am 11. Juli 1975 zum Ehrenmitglied des FC Ins ernannt worden ist (es war seine erste Ehrenmitgliedschaft)?
– im Herbst 1977 auf der Rötschmatte ein offizielles UEFA-Nachwuchsspiel BRD – Schweiz stattfand?
– am 23. Juli 1978 RWD Molenbeek, I. Division Belgien, gegen Neuchatel Xamax den 6. Albert-Anker-Cup vor 1000 Zuschauern 4:1 gewann?
– am 26. Juli 1979 vor der Rötschmatten-Rekordzuschauerkulisse (2100!) Neuchatel Xamax gegen den BSC Young Boys den 7. Albert-Anker-Cup nach einem 1:1 im Penaltyschiessen gewann?
– sich am 29. Juli 1980 vor 1600 Zuschauern die beiden damals aktuellen Torhüter der Nationalmannschaft (Erich Burgener und Karl Engel) im Spiel Neuchatel Xamax – Lausanne (3:1) gegenüberstanden?
– die zweite Mannschaft des FC Ins in der Saison 2003/04 über 1000 Minuten ohne Gegentor geblieben ist?

Diese Aufzählung erhebt auf Vollständigkeit keinen Anspruch. Sie soll nur zeigen, was ein Verein mit seinen unzähligen und unermüdlichen Helfern bewegt oder bewegen kann. Möge die Zukunft dem Fussballclub Ins noch so manche interessante, packende und bewegte Stunde bringen, wie es die Vergangenheit getan hat.

In diesem Sinne, cu @ Rötschmatte!

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